In der Schweiz macht sich Protest breit. Mehrere Kantone verweigern die Übernahme der jüngsten EU-Waffenrichtlinie Nr. 2017/853, deren Vernehmlassungsfrist am 5. Januar 2018 auslief.
Hatten zunächst vor allem Schützen, Jäger und Reservisten lautstark gegen die Verschärfung protestiert, so äußern nun auch u.a. die Kantone Obwalden, Thurgau, Schwyz und Nidwalden vehemente Kritik: „Unverhältnismässiger Verwaltungs- und Kontrollaufwand ohne Gewinn von Sicherheit, weitere Einschränkung der Eigenständigkeit und Missachtung des Sonderfalls Schweiz, bürokratischer Leerlauf“, berichtet die Internetplattform JAWINA und verweist dabei auf einen Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
Der Schweiz bleibt nur bis zum 19. Mai 2019 Zeit, die EU-Waffenrichtlinie umzusetzen. Erfolgt die Umsetzung nicht fristgemäß, gefährdet die Schweiz - dem Bericht der NZZ zufolge - sogar die Kündigung des Schengen-Abkommens.
Dabei begründen die Kantone die Verweigerung nicht vornehmlich mit dem Eingriff in Schweizer Traditionen, vielmehr fürchten sie vor allem den höheren Verwaltungsaufwand, der mehr Personal erfordere und höhere Kosten verursache, ohne dabei einen echten Zugewinn an Sicherheit zu erkennen.